Baufinanzierung

 

Bei einer Baufinanzierung eines Hausbaus sollte früh genug mit der Planung begonnen werden, um den Traum vom Eigenheim nicht in einem Alptraum enden zu lassen. Was bei einer Baufinanzierung alles zu beachten ist, ist für den Laien meist undurchschaubar. Versicherungen, Steuerberater, Baufinanzierungsberater und Banken helfen in diesem Punkt gerne. Sie unterstützen in vielen Fällen die Baufinanzierung mit Beratungen, Hinweisen, Planungen und Analysen der Einkommensverhältnisse.

Jedoch ist der erste Schritt, Fragen zum Sinn der eigenen Immobilie beantworten zu können und Schätzungen über das vorhandene Gesamtkapital zu machen:

Lohnt sich eine Baufinanzierung wirklich oder ist es sinnvoller, jahrelang eine monatliche Warmmiete zu zahlen? Könnte man nicht schon in den eigenen vier Wänden leben statt 20 Jahre in einer Mietwohnung? Zudem verpflichtet man sich mit einer Baufinanzierung auf ein 30-jähriges Unterfangen, für welches ein bestimmter monatlicher Betrag neben den Lebenserhaltungskosten übrig bleiben muss. Diese 30 Jahre sind in der Zeit hoher Arbeitslosigkeit und unsicherer Arbeitsstellen ein unüberschaubarer Zeitabschnitt, der viele Menschen aus dem Traum von der Baufinanzierung für ihre Altersvorsorge reißt.

Andererseits überliegt jeder Mieter, wenn er beispielsweise monatlich 415 Euro für eine mittelmäßige Dreizimmerwohnung entlohnt, so hat er nach 20 Jahren rund 100.000 Euro an Miete bezahlt. Für diesen Preis hätte er sich schon mit einer effektiven Baufinanzierung ein eigenes Haus im Grünen leisten können. Problematisch wird hierbei jedoch, dass dieser immense Betrag nicht jedem sofort zur Verfügung steht. Es muss also ein Kredit aufgenommen werden, auf welchen wiederum Zinsen zu zahlen sind. Bei einer Baufinanzierung ist es daher üblich, zunächst jährlich die Zinsen von beispielsweise 6,25% abzubezahlen und 1% des Kredits zu tilgen, um nach einer festgelegten Zeit auf eine Restschuld zu kommen, die dann erneut durch den nebenher laufenden Bausparvertrag durch eine große Zahlung vermindert wird.

Bei einer Anleihe von 90.000 Euro mit obigen Werten bleibt nach 20 Jahren noch eine Restschuld von 54.301,84 Euro übrig. Das mag noch sehr viel erscheinen, doch durch einen nebenher laufenden Bausparvertrag von monatlichen 230 Euro halbiert sich dieser Betrag bereits. Nach weiteren 10 Jahren kann man bei einer klugen Baufinanzierung schon aus den Schulden sein. Wie diese einfache Rechnung zeigt, ist eine Baufinanzierung keine Nebensache, sondern man muss sich monate-, oft jahrelang mit dem Plan einer Baufinanzierung auseinander setzen.

Darüber hinaus sind viele private und rechtliche Fragen zu klären:

Ist bereits ein Haus vorhanden und wird nur saniert? In einer solchen Situation gibt es weniger Zuschüsse als für eine so genannte Wohnraumschaffung. Ist die Immobilie ein Erbstück, so müssen gegebenenfalls die Geschwister des Erben zu gleichen Anteilen ausbezahlt werden. Außerdem muss mit monatlichen Nebenkosten gerechnet werden, die dem Unterschied von Warm- abzüglich der Kaltmiete entsprächen.

Handelt es sich um private oder gewerbliche Baufinanzierung? Für eine private Baufinanzierung leihen Kreditinstitute, Bausparkassen, Landesförderinstitute, Versicherungsgesellschaften, eventuell Privatpersonen und zu einem geringen Teil auch der Arbeitgeber Geld, für gewerbliche Baufinanzierung halten Kreditinstitute, Landesbanken, Hypothekenbanken, eventuell Immobilienfonds, Immobilienaktiengesellschaften, Landesversicherungsgesellschaften und für öffentliche Bauwerke der Staat Mittel bereit.

Da eine Baufinanzierung augenscheinlich ein hohes Risiko darstellt und auch eine enorme Planung voraussetzt, ist es wichtig, auf einen seriösen Finanzberater vertrauen zu können.